Brooklyn, Bedford-Stuyvesant —
dies ist ein Stadtteil New Yorks,
dem der Ruf vorauseilt,
eine »Bad Neighborhood« zu sein.

Der Reiseführer
»Let’s go New York City«
bezeichnet 1995 die Gegend als »High-Crime Ghetto« und rät BesucherInnen »vorsichtig« zu sein.

Solchermaßen »vorbereitet« mache ich mich auf den Weg, das Pratt Institut, School of art, design and architecture, genau in diesem »Ghetto« zu besuchen.

Im Kopf all die Gedanken, was hier passieren könnte, gerate ich nach dem Verlassen der U-Bahn in eine vorwiegend von Afro-AmerikanerInnen bewohnte Gegend und bin weit und breit die einzige weiße Person auf der Straße...

Nachdem ich unbehelligt und wohlbehalten an diesem Tag zu meinem New Yorker Zuhause zurückkomme, geht mir durch den Kopf, wie sehr wir uns von Vorurteilen leiten und beeinflussen lassen, die eigene Angst auf unsere Umwelt und die Menschen darin projizieren.

Tage später kehre ich nach Bedford-Stuyvesant zurück und filme den gesamten Weg, den ich zum Pratt Institut zurückgelegt habe.

Es entsteht die Video-Arbeit
»I wanna talk to you«:
Die bewegten Bilder der Straßen und Menschen von Bedford-Stuyvesant werden auf mich zurück, auf den Sitz der ängstlichen Gedanken und Gefühle, meinen Kopf, mein Gesicht, projiziert.

»Face it« zeigt eine Auswahl an Standbildern aus dem Video.