margot schmitt
 
 
 
 
 
 
 
 
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  projekte | lotus_leben_V:1.0 | 2006 | konzeptuelle Malerei zurück|bild  
 

»Lotus_Leben_V:1.0« thematisiert
die verschiedenen Stadien im Wachstumsprozess der Lotusblume.

Als eine der wenigen Pflanzen,
die zu den so genannten »Vorbrütern« zählt, sorgt ihr sichtbarer Verfallsprozess nach der Blütezeit für Verwirrung.

Jedenfalls ging es mir so, als ich 2005 im buddhistischen Kloster von Thich Nhat Hanh in Südfrankreich zum ersten Mal in meinem Leben im Freien wachsende Lotusblumen sah.

 

Nachdem die Blütenblätter abgefallen waren, erwartete ich, dass der übrig bleibende gelbe Blütenstempel abstirbt, in dem er sich braun verfärbt und im trüben Wasser des Tümpels versinkt.

Stattdessen sah ich neben den gelben Blütenstempeln und Pflanzen, die noch in voller Blüte standen, saftig grüne Kapseln, die für mich wie umgedrehte »Duschköpfe« aussahen. Sie wirkten auf mich, als hätte man der Pflanze eine »Hormonspritze« gegeben.

 

Und tatsächlich, aus dem gelben Stempel entwickelt sich die so genannte »Fruchtkapsel«, in denen
die Samen der Lotusblume »vorgebrütet« werden:

durch die Öffnungen an der Oberfläche kann das Regenwasser dringen und die Samen versorgen.
Sind diese groß genug, trocknet die Kapsel aus. Die Löcher weiten sich, die Kapsel neigt sich nach unten und die Samen fallen hinunter ins Wasser. Neue Pflanzen können entstehen.